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Verbreitung

Die Verbreitung des Atlantischen Lachses erstreckt sich auf den Nordatlantik und seine Nebenmeere.

Nordamerika: Labrador, Quebec, Newfoundland, Nova Scotia, New Brunswick, Maine

Europa: arktisches Russland bis nördliches Portugal, Island, Grönland, Ostsee.

Zum natürlichen Verbreitungsgebiet des Lachses zählen auch die großen Stromgebiete, wie der Rhein und viele seiner Zuflüsse. Noch Ende des vergangenen Jahrhunderts zogen Lachse zu Hunderttausenden den Rhein hinauf zu ihren Laichplätzen, die hauptsächlich in den Oberläufen der Rheinseitengewässer lagen. Der Lachs galt als der wichtigste Brotfisch der Berufsfischer vom Mündungsgebiet in den Niederlanden bis zur ersten natürlichen Barriere, dem Rheinfall bei Schaffhausen.

Ein interessantes historisches Zeugnis der ehemaligen Verbreitung und fischereilichen Nutzung des Lachses in Teilen des Rheinsystems findet sich in den Aufzeichnungen des Straßburger Fischers Leonhard Baldner (1666). Dieser berichtet in seinem >Vogel= Fisch= und Thierbuch< aus dem Jahre 1666, daß „Anno 1647 zu Straßburg in einem Tag sindt verkaufft worden 143 Salmen ... Die grösten Salmen bey unß, kommen biß uff ein halben Centner schwer“ und berichtet ferner „Sie haben ihren Leych umb St. Katharinen tag. In strengen Wassern uff den Steinboden machen sie große Gruben daß sie darein Leychen“.


Bestandsrückgang

Ursprünglich umfasste der jährliche Lachsaufstieg im Rhein mehrere Hunderttausend Fische. Bereits zur Jahrhundertwende wurden am Rhein erste Bestandsrückgänge beklagt und bestandsstützende Besatzmaßnahmen durchgeführt sowie (1885) konzertierte Schutzmaßnahmen in einem „Lachsvertrag“ genannten Staatsvertrag festgehalten. Auch in der Elbe war ein Rückgang der Größe der Lachspopulation bereits vor über 100 Jahren erkennbar.

Dass Erlöschen der Wanderfischpopulationen korreliert zeitlich eng mit der Errichtung von Wanderhindernissen; als weitere Faktoren wirkten sich die Verschlechterung der Wasserqualität, der Flussverbau und die Überfischung der Restbestände aus. Im Hochrhein wurden noch 1900-1910 Lachse gefangen (wichtigster Wirtschaftsfisch). Hier schnitt der Kraftwerksbau der Werke Augst-Whyhlen (1907-1912) und Laufenburg (1908-1914) bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Zugang zu wichtigen Reproduktionsgebieten (u.a. Hochrhein zwischen Waldshut und Albbruck-Dogern) ab. Mit der Fertigstellung des Kraftwerkes Märkt (1932) kam der Lachsaufstieg in den Hochrhein praktisch zum Erliegen, lebte aber nach Zerstörung des Stauwehres 1945 durch Fliegerangriff vorübergehend wieder auf (Fänge unterhalb Kraftwerk Augst-Whyhlen). Eine vergleichbare kurzfristige Rückkehr des Lachses in der Wiese und dem Rhein bei Basel wurde im Winter 1944/45 nach der Bombardierung des Kraftwerkes Kembs verzeichnet. Der letzte Lachs im Hochrhein wurde 1954 mit Aufstau des Kraftwerkes Birsfelden gefangen; unterhalb Birsfelden gelangen die letzten Fänge 1958 (Bartl et al., 1993). Die Lachse laichten im Rhein und in den Giessen bzw. nach Bau des Märkter Stauwehres im Restrhein/Altrhein. Die letzten Lachse im Oberrhein wurden nach Bartl et al. (1993) offenbar noch Mitte der 1960er Jahre gefangen. Spätestens mit dem Bau der Staustufen Rheinau (1964) und Gerstheim (1967) waren der Lachs und alle anderen anadromen Arten stromaufwärts verschwunden. In den noch bedingt zugänglichen Gewässern im Mittelrhein und Niederrhein war der Bestandszusammenbruch ebenfalls in den 1940er Jahren dramatisch. Insbesondere die zunehmend schlechtere Wasserqualität wirkte ab Ende der 1960er Jahre als „chemische Barriere“. Neben Stör, Nordseeschnäpel, Finte und Maifisch sowie den anadromen Neunaugen Flussneunauge und Meerneunauge verschwanden der Lachs und die wie dieser bis in die Äschen- und Forellenregion migrierende Meerforelle scheinbar entgültig aus dem Rhein.

Mittlerweile ist jedoch für einige Arten (Meerforelle, Neunaugen, Finte) eine Wiederbesiedlung des Rheins dokumentiert. Da der Lachs heimattreu ist, also mit hoher Präzision seine Ursprungsgewässer aufsucht (homing), konnte eine eigenständige Wiederbesiedlung durch sog. Streuner nach der Unterbrechung des Lebenszyklus weder kurz- noch mittelfristig erwartet werden.

Durch das homing kommt es zudem über Generationen durch Ausleseprozesse zu spezifischen Anpassungen an das Heimatgewässer. Dies führt dazu, dass die relativ isolierten Populationen über eine einzigartige genetische Ausstattung verfügen. Der Niedergang der Bestände des Atlantischen Lachses im Rhein war damit zwar „nur” eine numerische Reduktion des weltweiten Bestandes - aber ein endgültiger Verlust einer Vielzahl an Populationen als genetische Ressource...


Schutzstatus

Der Atlantische Lachs wird heute von der Weltnaturschutzunion IUCN auf der Roten Liste der bedrohten Arten mit „Gefährdung anzunehmen“ geführt. Im Rheinsystem unterliegt die Art einem Fangverbot bzw. einem Entnahme- und Vermarktungsverbot. Die Art ist in der FFH-Richtlinie in Anhang II gelistet. Das bedeutet Gebietsschutz ihrer Lebensräume.

Die Anhang II gelisteten Arten werden bei der Auswahl von geeigneten Schutzgebieten als Kriterien herangezogen.


Orientierung

Die Reproduktion (Vermehrung) erfolgt wie bei allen Salmoniden ausschließlich im Süßwasser. Dabei sucht der Atlantische Lachs mit hoher Präzision seinen Geburtsfluss auf, den er sich bei der Abwanderung als Smolt eingeprägt hat (engl.: homing). Die Prägung im Süßwasser ist dabei insbesondere auf olfaktorische Reize (Geruchssinn) gerichtet. Als Möglichkeiten der Navigation im Meer werden zusätzlich ein Sonnenkompass, die Orientierung im Magnetfeld der Erde und die Orientierung über polarisiertes Licht diskutiert.


Geschlechtsreife

Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife meist nach 2 - 4 Wintern auf See (2 SW-, 3 SW- und 4 SW-Fische). Einseewinterige Rückkehrer, sog. Grilse, sind in der Mehrzahl männliche Tiere. Neben dem Erreichen der Geschlechtsreife im Meer verfügt der Lachs jedoch noch über eine weitere Strategie: die sogenannte „Frühreife“ der männlichen Parrs. Die Frühreife kann bereits im ersten Herbst bei einer Größe von nur 7 cm auftreten. Frühreife Männchen sind in den Gewässern des Rheinsystems sehr zahlreich vertreten und erreichen unter den männlichen Parrs Anteile zwischen 50% bis knapp 100%. Frühreife Parrs können in Wildpopulationen bis zur Hälfte der abgelegten Eier befruchten. In Einzelfällen können sogar sämtliche Nachkommen eines Geleges von frühreifen Männchen abstammen. Das heißt, dass viele Individuen einer Population gar keinen anadromen, adulten Vater haben. So spielen die frühreifen Männchen aus genetischer Sicht eine erhebliche und bislang unterschätzte Rolle in der Zusammensetzung der Lachspopulationen. Beide Gruppen (anadrome Rückkehrer + Frühreife Männchen) bilden gemeinsam die sog. „genetisch effektive Populationsgröße“.

In der Laichzeit wird die Färbung der Männchen (Milchner) dunkler, der Bauch erscheint rostrot bis rosa, und es erscheinen rote Flecken, besonders an den Körperseiten. Der Unterkiefer verlängert und krümmt sich mit zunehmender Reife zu einem charakteristischen Laichhaken. Die weiblichen Lachse (Rogner) behalten eine hellgrau-silbrige Färbung und bilden keinen Laichhaken aus. Während der Laichwanderung und der Reproduktionsphase wird keine Nahrung aufgenommen.


Mehrfachlaicher

Die abgelaichten Weibchen verlassen bald nach der Eiablage den Laichplatz und kehren ins Meer zurück. Die Männchen verharren meist in Kolken, sog. resting pools, und warten auf weitere Laichgelegenheiten. Später kehren auch sie ins Meer zurück. Viele, im Gegensatz zu den Pazifischen Lachsen (Oncorhynchus-Arten) jedoch nicht alle Tiere, sterben nach dem Laichvorgang an Entkräftung oder an Infektionen aufgrund erlittener Verletzungen beim Anlegen der Laichgrube (Weibchen) oder den der Begattung vorausgegangenen Konkurrenzkämpfen (Männchen). Denn mit dem Reifungsprozess sind erhebliche hormonelle Umstellungen verknüpft. Die Tiere werden zunehmend empfindlich, das Immunsystem bricht förmlich zusammen. Hautinfektionen nach Abschürfungen und Bisse durch Artgenossen führen rasch zu Infektionen - und zum Tod. Das Verdauungssystem sowie Knochen und Schuppen werden teilweise zurückgebildet, um Energie zurück zu gewinnen. Diese letzten „Investitionen“ in Kraft und Ausdauer führen zu erheblichen Verlusten. Nach 5 - 18 Monaten können die im Meer bald wieder zu Kräften gekommenen überlebenden abgelaichten Lachse, sog. Kelts, ein weiteres Mal zu den Laichplätzen zurückkehren. Durchschnittlich reproduzieren jedoch nur etwa 3 - 6 % der Tiere ein zweites Mal (in Ausnahmefällen wurden 5 - 6 Laichperioden belegt). In küstennahen Gewässern schaffen 5 - 20% der Lachse einen zweiten Laichaufstieg. Das salzige Wasser reduziert die Infektionsgefahr und tötet die Bakterien aus dem Süßwasser ab. Der rasche Zugang zu den umfangreichen Nahrungsressourcen des Meeres fördert die Regeneration. Je weiter also das Laichgewässer vom Meer entfernt liegt, desto geringer ist die Chance, dass die Tiere die Strapazen des Laichgeschäftes überleben und einen weiteren Laichzug antreten können.


Laichzeit

Mit dem Erreichen der Heimatgewässer setzt bei den adulten Lachsen die Laichreife ein. Dieser Prozess wird durch die Tageslänge und die Temperatur eingeleitet. Die genaue Laichzeit, also der Zeitraum, in dem die Eiablage stattfindet, ist jedoch zeitlich eng umrissen und genetisch vorbestimmt. Ursächlich für die genetische Kontrolle, also die „Erblichkeit“ des Laichzeitraumes, ist ein starker Vorteil für diejenigen Nachkommen, die zu einem optimalen Zeitpunkt schlüpfen und mit der eigenständigen Nahrungsaufnahme beginnen - eine Anpassung, die bei der Auswahl geeigneter Herkünfte für den Besatz als Kriterium herangezogen wird. [vgl. News & Archiv: Laichzeit_Sieglachs.pdf]

Die Laichzeit war im Rhein meist auf die Monate November und Dezember beschränkt. Der Aufstieg in die Flüsse beginnt im Frühjahr. Einige Lachse ziehen jedoch bereits ein Jahr vor der Reife in die Flüsse und werden erst im Folgejahr geschlechtsreif. Entsprechend des Zeitpunktes ihres Auftretens im Süßwasser und ihrer Größe unterschied man im Rhein verschiedene Wanderformen:

• Großer Wintersalm; Aufstieg Januar - April; 10 - 13 kg, ausnahmsweise bis 20 kg

• Kleiner Sommersalm; Aufstieg Juli - August; 4 - 8 kg

• Jakobssalm; eigentlich ein kleiner Sommerlachs, wurde wegen seiner Häufigkeit um den St. Jakobstag (25. Juli) besonders hervorgehoben; 1,5 - 4 kg

• Großer Sommersalm; Aufstieg im September; 8 - 12 kg, ausnahmsweise bis 30 kg.


Laichverhalten

Der Rogner schlägt mit seiner Schwanzflosse eine etwa 3 m lange, bis 1 m breite und 0,5 m tiefe Laichgrube in das vornehmlich kiesige Substrat. Die Laichplätze, schwerpunktmäßig in der Äschenregion und Unteren Forellenregion gelegen, befinden sich oft an der oberen Kante einer Strecke mit zunehmendem Gefälle (Rausche); in diesem Bereich wird das Interstitial (Kieslückensystem) besonders gut durchströmt. Nach der Fertigstellung der Laichgrube durch das Weibchen gesellen sich ein dominantes und meist mehrere weitere Männchen dazu. Die Besamung erfolgt mit der Eiablage. Häufig gehen der Befruchtung Konkurrenzkämpfe unter den meist mehreren anwesenden Männchen voraus. In vielen Flusssystemen beteiligen sich frühreife Männchen an der Reproduktion [siehe News & Archiv Lachs Video - Saynbach]. Das Lachsweibchen schlägt im Anschluss an den Laichvorgang weitere Laichgruben oberhalb der ersten Grube (wobei die jeweils unterhalb gelegene Grube mit Substrat zugeschüttet wird) und laicht weitere Male ab (Etappenlaicher). Bei jedem einzelnen Laichakt werden einige hundert Eier abgelegt. Die Zahl der Eier beträgt 1200 - 2000 pro kg Körpergewicht, das entspricht 4000 - 10.000 Eier pro Individuum. Der Durchmesser der dotterreichen Eier beträgt 5 - 7 mm. Der Schlupf erfolgt nach etwa 440 Tagesgraden (Wassertemperatur x Zeit).


Süßwasserphase

Nach dem Schlupf im Frühjahr verbleibt die Larve (Alevin) - ausgestattet mit einem großen Dottersack - in der Eitasche der Laichgrube oder im Nahbereich des umgebenden Kieslückensystems (Interstitial). Wenn der Dottersack zu etwa 80% aufgezehrt ist, verlässt die Larve das Lückensystem (Emergenz) und beginnt mit der eigenständigen Nahrungsaufnahme am Gewässergrund. Der Beginn der eigenständigen Nahrungsaufnahme ist dabei meist mit einer Ausbreitung in der Fläche der Rausche verbunden. Stark überströmte Rauschenstrecken bilden das bevorzugte Habitat juveniler Lachse. Ab einer Größe von 4 - 5 cm Totallänge (meist im ersten Sommer) entwickelt sich der Brütling zum Parr. Dieses durch dunkle Querbänder an den Körperseiten der Tiere gekennzeichnete Stadium endet im Rheinsystem meist nach 1 - 2 Jahren, in arktischen Gewässern auch erst nach 7 - 8 Jahren mit der Smoltifikation und Abwanderung. Die Aufenthaltsdauer im Süßwasser ist dabei wesentlich von den Temperatur- und den damit verknüpften Nahrungsverhältnissen sowie der Dichte abhängig.

[vgl. News & Archiv: Zeitliche und räumliche Einnischung juveniler Lachse]




Abwanderung

Über den Winter verschwinden kleinere Parrs häufig im Substrat oder suchen Schutz unter Steinen. Die Nahrungsaufnahme wird stark reduziert. Diejenigen, die im ersten Sommer und Herbst gut abgewachsen sind, setzen die Nahrungsaufnahme dagegen fort, so dass sie bis zum folgenden Frühjahr auf eine Größe von mindestens 10 cm abwachsen. Diese Körperlänge gilt als kritische Größe, um abzuwandern. Erkennbar ist diese Gruppe in einer zweigipfeligen Längenverteilung: Kleine Parrs unter 10 cm und große, leicht silbrig schimmernde Parrs zwischen 10 und 15 cm Länge. Die silbrige Färbung verstärkt sich in den folgenden Wochen – die sogenannte Smoltifikation setzt ein. Die Umwandlung vom Parr zum silbrigen Smolt ist die Vorbereitung auf das anschließende Leben im Meer. Aber auch physiologische Umstellungen sind mit der Smoltifikation verknüpft, denn der junge Lachs muss seine Salzwassertoleranz entwickeln. Mit der Erwärmung der Gewässer auf über 8-10°C und teilweise bei höheren Wasserständen und Eintrübung des Wassers beginnen die Smolts meist ab April in Gruppen oder Schwärmen die Abwanderung ins Meer. Den Anfang machen große, mehrjährige Smolts. Es sind eben die Lachse, die aufgrund zu geringer Größe nicht an der Abwanderungswelle der einjährigen Smolts teilgenommen haben und noch ein oder mehrere Jahre im Süßwasser verbracht haben. Durch die längere Zeit im Süßwasser konnten sie noch einmal deutlich an Länge und Gewicht zulegen. Die zweijährigen Smolts messen nun 12 bis über 20 cm und sind torpedoförmig gestreckt. Einige Tage oder Wochen später verlassen die einjährigen Smolts das Gewässer.

In den Monaten Mai und Juni erreichen im Rhein die Smolts die Nordsee. Ihre Zahl ist nun deutlich zurückgegangen: Fressfeinde wie Döbel, Forelle, Wels, Hecht, Rapfen und Zander unter den Fischen sowie Kormoran, Reiher und Gänsesäger unter den Vögeln haben den Bestand dezimiert. Im Tidenbereich passen sich Smolts langsam an die Salzwasserbedingungen an. Dann ziehen die nun Postsmolts genannten Lachse auf charakteristischen Routen zu den Futtergründen vor Irland, Norwegen, Island und Grönland. Vor ihnen liegen ein bis drei Jahre im Meer, wo sie rasch an Länge und Gewicht zulegen, um schließlich als geschlechtsreifer Fisch mit der Rückkehr in das Aufwuchsgewässer den Wanderzyklus abzuschließen.


Steckbrief Atlantischer Lachs


Wissenschaftlicher Name: (Salmo salar)


Familie und verwandte Arten: Salmonidae, wie auch Forelle (Salmo trutta), Saiblinge (Salvelinus fontinalis und S. alpinus), Huchen (u.a. Hucho hucho) und Pazifische Lachse (Oncorhynchus spec.).


Verbreitung im Meer: Nord-Atlantik und dessen Randmeere (inkl. Ostsee), im Süßwasser: Ströme und Küstengewässer im östlichen Amerika (USA und Kanada), in Grönland und Island, im westlichen Europa zwischen der iberischen Halbinsel (Nord-Portugal) bis zum Weißen Meer (Russland), in der Ostsee und in einigen Binnengewässern (Land-Locked-Lachse).


Ökologische Einteilungen: Anadrom (zur Fortpflanzung vom Meer ins Süßwasser wandernd); Kieslaicher (Eier werden im Substrat vergraben); Jungfische strömungsliebend (rheophil), territorial, bei der Abwanderung schwarmbildend.


Lebensraum Süßwasser: Untere Forellenregion bis Äschenregion; schnell fließende, gut durchströmte, flache Gewässerabschnitte mit hartem Grund (Rauschenstrecken) und hohen Anteilen von Grobkies, Schotter oder Steinen.


Alter und Aufenthalt:

Aufenthaltsdauer im Süßwasser: 1-8 Jahre, in Mitteleuropa 1-3 Jahre.

Aufenthaltsdauer im Meer: 1-3 Jahre (selten 4 Jahre).

Maximales Alter: etwa 10-12 Jahre, in Mitteleuropa meist 2 bis 5 Jahre.


Wachstum: in Mitteleuropa im Süßwasser 5 bis 15 cm im ersten Jahr (bis 30 g Gewicht), 15-20 cm im zweiten Jahr (bis 120 g); im Meer nach einem Jahr 50 – 80 cm (1,5 – 6 kg), nach zwei Jahren 70 – 90 cm (2,5 – 10 kg), nach drei Jahren 80-120 cm (4 – 12 kg). Maximal 150 cm, 35 kg.


Laichzeit: In Anpassung an die klimatischen Verhältnisse in den Heimatgewässern zwischen September (arktisches Russland) bis Februar (Iberische Halbinsel). Rhein: Oktober bis Dezember.


Ende der Larvalzeit: Aufschwimmen aus dem Kieslückensystem und Beginn der eigenständigen Nahrungsaufnahme je nach Laichzeit und Temperaturverlauf: April bis Mai.


Abwanderung ins Meer: April bis Juni; bei Wassertemperaturen ab 8-10°C, bevorzugt bei erhöhten Wasserständen.


Fortpflanzungsbiologie: Eizahl je nach Größe und Gewicht des Rogners 1.500 bis 40.000 Stück bzw. 1.000 bis 2.000 Stück pro Kilogramm Körpergewicht. Durchmesser der Eier: 5-7 mm, Stückgewicht: 130-150 mg. Entwicklungsdauer: Eiablage bis zum Schlupf 420-500 Tagesgrade, bis zur Fressfähigkeit (= Aufzehrung des Dottersacks) 800 – 820 Tagesgrade.

 

Beschreibung des Lachses, Vorkommen und Historie